Pulsuhren sind beliebte Trainingsaccessoires – und das auch bei denjenigen, die mit den Daten und Werten auf der Anzeige gar nichts anzufangen wissen. Dabei können Pulsuhren oft mehr als nur einen Zweck erfüllen: Sie sind Trainingsbegleiter, Motivationshelfer, Gesundheitsberater und technisches Spielzeug zugleich. Um die Vorteile einer Pulsuhr als Verbraucher jedoch optimal auszunutzen zu können, benötigt es zunächst ein gewisses Grundwissen im Umgang mit den ausgelieferten Daten des Gerätes.

Das Potential der Geräte verstehen

Mit Hilfe einer Pulsuhr lässt sich die Herzfrequenz beim Training ganz einfach ablesen, über die Bedeutung der Werte kann Ihnen das Gerät jedoch kaum etwas, beziehungsweise gar nichts mitteilen – denn diese ist individuell und von Person zu Person unterschiedlich. Um die Pulsuhr also überhaupt als Orientierungshilfe nutzen zu können ist es wichtig, dass man zunächst seine eigenen und individuellen Grundwerte in Erfahrung bringt. Nach ihnen richtet sich, wie stark das Herz belastet werden kann, einerseits, um die Gesundheit nicht zu gefährden, andererseits, um das Training optimal zu gestalten.

Rechenformeln und Fettverbrennungsmythos

Verschiedene Ratgeber oder Internetportale bieten dem ahnungslosen Verbraucher oft verschiedene Rechenformeln für den "optimalen Puls" an. Diese Formeln sind zwar besonders bei Anfängern sehr beliebt, doch vor allem sind sie unzuverlässig und im schlimmsten Fall, schadet sich der Trainierende sogar mit der Orientierung an solchen Werten.
Der Grund hierfür ist einfach der, dass alle in diesen Formeln verwendeten Angaben auf statistischen Durchschnittswerten basieren. Mit etwas Glück passt man vielleicht in das Schema, doch für Viele ist die Belastung am Ende zu hoch oder zu niedrig.

Ähnlich verhält es sich im Übrigen mit dem Mythos des Fettverbrennungspulses. Einen allgemeingültigen Puls, bei dem der Körper am besten Fett verbrennt gibt es nicht. Jeder Körper reagiert anders auf Belastungen, abhängig vom eigenen Fitnesslevel, der Ernährung, dem allgemeinen Gesundheitszustand oder auch erblich bedingter Faktoren.
Aus diesem Grund sollte man seinen individuellen Maximalpuls auch vor dem regelmäßigen Training bei einem Belastungstest mit EKG ermitteln lassen. Ein solcher Herz-Check ist nicht nur eine wichtige Grundlage zur Orientierung beim Training, sondern dient außerdem dazu, eventuelle Risiken für das Herz-Kreislauf-System zu erkennen.

Der richtige Trainingspuls

Hat man seinen persönlichen Maximalpuls ermittelt kann das Training mit etwa 60 bis 70 Prozent des Maximalpulses beginnen. Diesen Pulsbereich bezeichnet man als Basisausdauertraining. Für ein intensiveres Training kann der Pulsbereich auf bis zu 80 Prozent des eigenen Maximalpulses gesteigert werden. Um die optimale Trainingsherzfrequenz für ein intensives und gezieltes Training zu ermitteln, bietet es sich an, einen Laktattest durchführen zu lassen.

Kaufentscheidung: Worauf achten?

Die Befürchtung, dass günstigere Modelle bei Pulsuhren anfälliger für Fehler oder falsche Messungen sein ist generell unbegründet. Das ergaben Tests diverser Sportzeitschriften aber auch Ergebnisse der Stiftung Warentest. Preisunterschiede bei Pulsuhren setzen sich vor allem aus der Qualität der Materialien sowie aus der Funktionalität zusammen.
Im Allgemeinen gilt: Je mehr Funktionen das Gerät bietet, desto teurer wird es. Vorab sollte man sich also die Frage stellen, welche Zusatzeigenschaften man wirklich benötigt und wie viel Wert man auf einzelne Extras legt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Handhabung. Das Display sollte übersichtlich und die Daten schnell zu erfassen sein. Bei mancher Hightech Pulsuhr erhält der Verbraucher zwar unzählige Zusatzfunktionen, die Bedienung des Gerätes erweist sich durch die vielen Knöpfe jedoch als kompliziert und unpraktisch. Oder aber die Knöpfe und Tasten lassen sich nur schwer und mit viel Druck bedienen.

Der große Vorteil von Pulsuhren ohne Brustgurt ist, dass sie die Bewegungsfreiheit beim Training wesentlich weniger einschränken, nicht verrutschen können und so auch nicht ablenken. Im Folgenden wurden einige der besten Modelle unter den Pulsuhren ohne Brustgurt getestet:

Beurer 675.00 PM 18

Diese Pulsuhr von Beurer misst nicht nur ganz ohne Brustgurt EKG-genau die Herzfrequenz beim Training, sie beinhaltet außerdem eine Zeit- und Datumsanzeige sowie diverse Timer Funktionen (Wecker, Stoppuhr, etc...). Die Messung der Herzfrequenz erfolgt hier über einen Fingersensor, der ständig aktuelle Daten ausliefert. Das Gerät ist zwar laut Angabe des Herstellers bis 50m wasserdicht, bei starker Schweißbildung beklagten sich jedoch einige Käufer über ungenaue Messungen. Für Extremsportarten unter hohen Belastungen ist dieses Modell daher weniger zu empfehlen. Für Wanderungen, Walking oder Basisausdauertraining ist diese Pulsuhr jedoch ausreichend. Das Gerät selbst wird mit 3 Jahren Garantie geliefert. Kunden lobten außerdem die einfache und sehr verständliche Bedienungsanleitung, welche dem Gerät beigelegt ist.

Urteil:
  • EGK-genaue Messungen
  • komfortabler Fingersensor
  • Anzeige von Aktivitätszeit und Schritten
  • hoher Tragekomfort
  • wasserdicht bis 50m
  • 3 Jahre Garantie
  • Displaybeleuchtung recht kurz (ca.3 Sekunden)
  • [con}gelegentlich Fehlmessungen bei starker Schweißbildung
  • Preis: ab 49 € (letzte Aktualisierung: 19.03.2020 19:43 Uhr)

Beurer Outdoor-Pulsuhr PM 15

Auch bei dieser Pulsuhr von Beurer erfolgt die Messung EKG-genau über einen Fingersensor. Datums- und Uhrzeitanzeige sind bei diesem Produkt ebenso vertreten, wie auch die Timer Funktionen. In Bezug auf die Kundenbewertungen schneidet dieses Modell jedoch gegenüber der Beurer PM 18 etwas besser ab. Leider zeigt sich auch bei diesem Gerät jedoch die Einschränkung, dass bei starker Schweißbildung die Pulsmessung nicht mehr zuverlässig funktioniert. Das Modell ist daher eher für leichtere Trainingarten, wie Walking oder Wanderungen zu empfehlen.

Urteil:
  • EKG-genaue Messungen
  • komfortabler Fingersensor
  • Anzeige von Aktivitätszeit und Schritten
  • leichtes und trotzdem hochwertiges Gehäuse
  • hoher Tragekomfort
  • wasserdicht bis 50m
  • gelegentlich Fehlmessungen bei starker Schweißbildung
  • Preis: ab 29 € (letzte Aktualisierung: 19.03.2020 19:43 Uhr)

Sanitas SPM 10

Die Sanitas SPM 10 wurde insbesondere für Wanderer und Gipfelstürmer konzipiert. Das Gerät überzeugt durch eine hochwertige Verarbeitung bei einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Pulsmessung erfolgt über einen Fingersensor, erweist sich als äußerst zuverlässig und zeigt innerhalb von 3-4 Sekunden die aktuelle Herzfrequenz an. Zu bemängeln ist bei diesem Modell lediglich der etwas umständliche Batteriewechsel.

Urteil:
  • EKG-genaue Pulsmessung
  • hoher Tragekomfort
  • leichtes und trotzdem hochwertiges Gehäuse
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • klare Displaybeleuchtung
  • umständlicher Batteriewechsel
  • Preis: ab 28 € (letzte Aktualisierung: 13.03.2020 07:18 Uhr)

Ultrasport Run 20 touch

Die Ultrasport Run 20 touch benötigt keinen störenden Brustgurt, da die Pulsmessung über einen Fingersensor erfolgt. Der Messbereich liegt zwischen 43 und 200 Schlägen pro Minute. Einfache Timer Funktionen, wie Stoppuhr und Alarm sind ebenfalls integriert. Dieses Pulsuhrenmodell überzeugt vor allem durch ein übersichtliches Display und eine einfache Bedienung. Auch der schnelle und zuverlässige Service des Herstellers konnte Kunden bisher stets überzeugen, da selbst im Falle eines Mangels sofort Ersatz bereitgestellt wird.

Urteil:
  • EKG-genaue Pulsmessung
  • hoher Tragekomfort
  • übersichtliches Display und einfache Handhabung
  • wasserdicht und schweißresistent
  • klare Displaybeleuchtung
  • zuverlässiger und guter Herstellerservice
  • Preis: ab 20 € (letzte Aktualisierung: 31.08.2019 02:30 Uhr)

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