Fahrradcomputer sind sowohl für Hobbyfahrer, als auch für ambitionierte Radsportler eine nützliche Hilfe, um das eigene Training zu überwachen, Erfolge messbar zu machen und zurückgelegte Strecken mitzuverfolgen.

Dabei ist jedoch nicht jedes Modell für jeden Radfahrer gleichermaßen geeignet. Während für die einen eher ein günstiges aber verlässliches Gerät mit den Grundfunktionen, wie Geschwindigkeitsmesser, Kilometerzähler und Stoppuhr, völlig ausreichend ist, suchen engagierte Sportler meist nach einem etwas größeren Funktionsumfang. Besonders bei denjenigen, die sich ernsthaft mit dem Ausdauertraining oder der Steigerung des eigenen Fitnesslevels auseinandersetzen, sind Zusatzfunktionen, wie die Messung der Herzfrequenz oder ein integrierter Trittfrequenzsensor gewünscht. Hobbyradler fühlen sich dagegen mit komplizierten Geräten und zu viel, für sie überflüssiger, Funktionalität oft überfordert oder reagieren genervt auf umfangreiche Bedienungsanleitungen.

Dabei ist die Wahl des passenden Gerätes gar nicht so einfach. Bei einer Vielzahl verschiedenster Modelle mit ganz unterschiedlichen Funktionen und vor allem in unterschiedlichen Preisklassen, verliert der potentielle Käufer schnell die Übersicht. Einige Modelle sind bereits für unter 20 Euro zu haben, während man für manch Profi-Equipment schon mal bis zu 300 Euro auf den Tisch legen kann.

Was sollte beim Kauf beachtet werden?

Wer sich für den Kauf eines Fahrradcomputers entscheidet, sollte vorab erst einmal in sich gehen und seine eigenen Ansprüche an das Gerät festlegen. Diese richten sich wiederum nach der Motivation, die den Sportler zum Radfahren bewegt sowie nach den Trainingszielen, die man sich gegebenenfalls gesetzt hat. Hat man eine grobe Vorstellung davon, welche Funktionen man selbst als notwendig erachtet und worauf man besonders Wert legt, gerät man auch nicht so schnell in Versuchung, am Ende ein überteuertes Gerät zu kaufen, dessen Funktionsumfang man gar nicht zu nutzen weiß.

Verarbeitung, Montage, Halterung

Der erste Eindruck ist auch bei der Wahl eines Fahrradcomputers wichtig. Das Material sollte solide und gut verarbeitet sein, denn das Gerät muss sowohl schlechtem Wetter als auch leichten Stößen oder der schnellen Fahrt über Bodenwellen standhalten. Außerdem sollte der Computer leicht zu montieren sein und auch bei hohen Geschwindigkeiten fest am Rad haften. Halterungen mit Kabelbindern haben sich gegenüber Gummiringen besser bewährt, da der Verschleiß geringer ist und das Gerät sturzsicherer am Rad haftet.

Bedienerfreundlichkeit und Konfiguration

Unabhängig davon, wie groß der Funktionsumfang des Gerätes ist, sollte der Fahrradcomputer verhältnismäßig einfach und intuitiv bedienbar sein. Das Display muss übersichtlich, das Menü einfach ansteuerbar sein. Insgesamt sollte das Gerät sich mit wenigen Handgriffen konfigurieren lassen – selbst dann, wenn es sich um einen Erstkauf handelt.

Grundfunktionen

Die Basisfunktionen, wie die Anzeige der Geschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke, werden von allen Fahrradcomputern, gleich welcher Preisklasse, erhoben. Doch auch innerhalb der Basisfunktionen gibt es Unterschiede, die zugunsten von Extras, wie der Herzfrequenzmessung, gern übersehen werden. So zeigen gerade günstige Fahrradcomputer oft auch nicht mehr, als eben die aktuelle Geschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke an. Abhängig von den eigenen Ambitionen können jedoch auch Faktoren, wie die Durchschnittsgeschwindigkeit, Rundenzeiten, die Maximalgeschwindigkeit oder die eigentliche Fahrzeit, eine große Rolle spielen.

Pulsmesser und Trittfrequenzsensor

Die Pulsmessung und die der Trittfrequenzsensor sind vor allem für Radsportler interessant, die das Fahrrad zur Ergänzung ihres Ausdauertrainings nutzen. Wie schon bei den Basisfunktionen, gibt es auch hier Unterschiede in der Erhebung und Auswertung der Daten. So beispielsweise spielt an dieser Stelle auch die Qualität der Funkübertragung eine wichtige Rolle. Besonders das von Pulsuhren übertragene Signal ist oftmals anfällig für Störungen.

GPS

Gerade Tourenfahrer wünschen sich oft einen integrierten GPS-Empfang. Auf längeren Fahrten ist es natürlich auch wesentlich komfortabler, alle Funktionen in nur einem Gerät integriert zu haben, anstatt ein Extra GPS-Gerät mitnehmen zu müssen. Radtouren Profis stehen den integrierten GPS-Empfängern in Fahrradcomputern jedoch oft skeptisch gegenüber. Da eigenständige GPS oftmals einen zuverlässigeren Empfang und ein besseres Display besitzen, greifen sie daher lieber auf diese zurück.

Funk- oder kabelgebunden

Die womöglich wichtigste Frage bei der Kaufentscheidung ist, ob die Verbindung zwischen Radsensor und Fahrradcomputer über Funk oder Kabel stattfindet. Viele Hersteller bieten ihre Produkte in beiden Ausführungen an. Eine Übertragung ohne Kabel ist generell natürlich komfortabler und weniger risikobehaftet. Kabellose Ausführungen sind jedoch meist teurer als kabelgebundene.

Exportfunktionen

Um seine Daten optimal auswerten und archivieren zu können, bevorzugen viele Radsportler einen Fahrradcomputer, der die Möglichkeit bietet alle Werte auf den heimischen Rechner zu exportieren. Entsprechende Programme zur Auswertung liefern die Hersteller meist direkt mit den Geräten mit.
Hierbei ist besonders bei Mac- oder Linux-Betriebssystemen darauf zu achten, dass die Soft- und Hardware mit dem eigenen System auch kompatibel ist. Viele Programme stehen nämlich oftmals leider nur für die klassischen Windows-Rechner zur Verfügung.

Fazit

Für die Wahl des richtigen Fahrradcomputers sind viele Faktoren ausschlaggebend. Die wichtigsten Aspekte sind hierbei der Funktionsumfang, darauf folgt die Verarbeitungsqualität, die Bedienbarkeit sowie die Zuverlässigkeit des Geräts. Oftmals reichen die Basisfunktionen der meisten, auch günstigen, Geräte vollkommen aus. Lediglich Profisportler und solche, die den Radsport als effektive Trainingsmethode einsetzen, sind auf einen erweiterten Funktionsumfang angewiesen.

Um die Wahl des passenden Computers zu erleichtern, werden im Folgenden einige Modelle vorgestellt, die sich für den normalen Gebrauch bestens bewährt haben:

Sigma Sport Computer BC 2209 MHR Wireless

Der Sigma BC 2209 gilt als echter "Geheimtipp" unter den Fahrradcomputern. Dieses Modell hat bereits mehrere Testreihen diverser Portale und Stiftungen mit Bravour gemeistert und zumeist mit der Benotung "Sehr gut" abgeschnitten. Das Gerät ist nicht nur für den Radsport geeignet, sondern kann mittels mitgeliefertem Armband auch zum Wander-Equipment umfunktioniert werden. Der Funktionsumfang gibt unter anderem die Werte für die Höhe, den Puls, die Geschwindigkeit die Trittfrequenz und die Temperatur an. Das Produkt bewegt sich im mittleren Preissegment.

Urteil:
  • ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • erweiterter Funktionsumfang: Trittfrequenz, Puls, Temperatur, Höhe
  • keine Störanfälligkeit
  • Messungen über Funk (ohne Kabel)
  • hochwertige Verarbeitung
  • gute Bedienbarkeit
  • einfache Montage
  • mitgeliefertes Armband
  • ermittelt keine Steigungen
  • Preis: ab 218 € (letzte Aktualisierung: 16.02.2020 18:46 Uhr)

Sigma Radcomputer Bc 5.12, 05120

Der BC Bc 5.12, 05120 ist einer der Bestseller bei Fahrradcomputern. Der für Puristen ausgelegte Computer gibt die wichtigsten Parameter an, wie bspw. Geschwindigkeit, Uhrzeit und Kilometer. Durch seine Puristik ist er sehr preiswert. Die Installation und Bedienung wird von vielen Anwendern als sehr einfach bezeichnet. Die Parameter sind auch bei Sonne gut ablesbar. Wer dennoch Fragen hat, kann diese mit einem Gang auf die Webseite von Sigma beantworten. Für den normalen Radfahrer ein sehr geeigneter Computer. Für Rennräder oder sportlichere Aktivitäten ist ggf. die Montage nicht gut umzusetzen und daher weniger geeignet.

Urteil:
  • ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Für normale Radfahrer geeignet
  • keine Störanfälligkeit
  • einfache Programmierung
  • gute Bedienbarkeit
  • Messungen über Kabel
  • nicht für Rennräder geignet
  • Preis: ab 10 € (letzte Aktualisierung: 13.02.2020 06:21 Uhr)

Sigma BC1609

Auch der Sigma BC1609 bietet, ähnlich wie der BC2209, seinen Kunden ein außergewöhnlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Nicht von irgendwo her hat der Fahrradcomputer im Test der Stiftung Warentest 2010 gewonnen. Kunden bewerten vor allem die einfache Bedienung, das übersichtliche Display und die gute Verarbeitung als positiv. Der Funktionsumfang ist ähnlich, wie der des BC 2209. Bemängelt wurde bei diesem Produkt allerdings häufig, dass Zubehörteile, wie beispielsweise eine Docking Station für den PC, verhältnismäßig kostenintensiv sind.

Urteil:
  • ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • keine Störanfälligkeit
  • hochwertige Verarbeitung
  • gute Bedienbarkeit, intuitives Menüführung, übersichtliches Display
  • einfache Montage
  • Zubehör relativ teuer
  • Preis: ab 10 € (letzte Aktualisierung: 13.02.2020 06:21 Uhr)

Polar CS400

Auch der Polar CS400 konnte sich bereits in einigen Verbrauchertests mit einer Durchschnittsbewertung von "Sehr gut" durchsetzen. Das Gerät richtet sich vor allem an ambitionierte Radsportler und ist auch für das effektive Training mit dem Fahrrad bestens geeignet. Die mitgelieferte Polar ProTrainer 5TM Software ermöglicht es dem Käufer, das Training bereits im Vorfeld zu planen oder den eigenen Trainingsplan optimal zu ergänzen. Dieses Modell zeichnet sich durch einen großen Funktionsumfang und detailreiche Datenerfassungen aus.

Urteil:
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • gute Bedienbarkeit, intuitive Menüführung
  • ideale Trainingsergänzung
  • inklusive Trainingssoftware
  • großer Funktionsumfang, z.B. Berechnung der Ankunftszeit, Kalorienmessung, Routenprofile, ...
  • Trittfrequenzmesser nur als optionales Zubehör
  • Preis: ab 230 € (letzte Aktualisierung: 23.09.2019 13:00 Uhr)

VDO X3DW

Der VDO X3DW ist ein leistungsstarker Fahrradcomputer, der sich ebenfalls an ambitionierte Fahrer richtet. Das Gerät funktioniert ohne Kabel und ist sehr einfach zu bedienen. Käufer waren vor allem von der einfachen und schnellen Montage des Geräts sehr angetan. Besonders auf längeren Touren erweist sich dieses Modell als sehr zuverlässig.

Urteil:
  • sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • keine Störanfälligkeit
  • hochwertige Verarbeitung
  • gute Bedienbarkeit, besonders einfache und zuverlässige Montage
  • solider Funktionsumfang, für zwei Räder einsetzbar
  • wasserdicht
  • 5 Jahre Garantie
  • Preis: ab 47 € (letzte Aktualisierung: 16.11.2017 17:06 Uhr)

CicloMaster CM 4.4

Ein drahtloser Fahrradcomputer mit großem Funktionsumfang, wie Geschwindigkeit, Puls, Steigung, Temperatur, optimaler Trainingsbereich, Kalorienverbrauch, Tagesfahrzeit, Gesamtfahrzeit, uvm. Trotz der vielen Funktionen loben Kunden die gut gelöste Menüführung. Kleines Manko: Bei starkem Regen kann es zu ungenauen Werten bei der Anzeige von Steigung und Gefälle oder der Höhenmessung kommen.

Urteil:
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • hochwertige Verarbeitung
  • gute Bedienbarkeit, intuitives Menüführung
  • einfache Montage
  • sturz- und stoßsicher
  • geringe Störanfälligkeit (bei starkem Regen)
  • Preis: ab 70 € (letzte Aktualisierung: 17.07.2017 15:25 Uhr)

Garmin Edge 500

Der Garmin Edge 500 ist ein GPS-Fahrradcomputer, der neben Geschwindigkeit und Strecke auch Kalorienverbrauch, Distanz, Geschwindigkeit, Position und Höhe misst. Der integrierte barometrische Höhenmesser misst Steigungen und Gefälle, mit Hilfe des hoch empfindlichen GPS-Empfängers kann die aktuelle Position schnell ermittelt werden. Durch den Anschluss eines Garmin Herzfrequenzsensors, kann der Funktionsumfang erweitert werden. Dem Produkt ist außerdem ein USB-Kabel zur Datenübertragung an den PC beigelegt.

Urteil:
  • sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • keine Störanfälligkeit
  • hochwertige Verarbeitung
  • GPS-Empfänger
  • barometrischer Höhenmesser
  • gute Bedienbarkeit, intuitive Konfiguration
  • Datenexport an den PC
  • Netzwerk: Garmin Connect™ zur Datenauswertung
  • Herzfrequenzsensor nur optionales Zubehör
  • Preis: ab 220 € (letzte Aktualisierung: 15.09.2016 12:56 Uhr)
Quellennachweis: Foto von Synthesis Studios